Zielgruppe: Schulkinder

Schon Kinder sind heute stark belastet durch ungünstige oder falsche Ernährung, Umweltfaktoren, Bewegungsmangel, aber auch durch Schulstress oder familiäre Probleme. Die Kindervorsorgeuntersuchungen stellen sicher, dass wichtige Erkrankungen und Defekte sowie mangelnde Fürsorge früh erkannt werden. Als Garant für ein gesundes und energiegeladenes Leben des Nachwuchses reicht das aber nicht aus: Besser ist es, auch weniger gravierende Dysbalancen frühzeitig festzustellen. Helfen können Heilpraktiker:innen, die sich auf Kinder spezialisiert haben – viele konzentrieren sich speziell entweder auf Säuglinge und Kleinkinder oder aber auf Schulkinder. Was macht so eine „Schulkind-Naturheilpraxis“ aus?

Zielgruppe: Schulkinder
Zielgruppe: Schulkinder

Den Weg weisen

Eltern sind heute mit unzähligen Informationen konfrontiert, was die körperliche und seelische Gesundheit ihrer Kinder angeht. Empfehlungen und Ratschläge aller Art, von Ärzt:innen, Erziehenden, aus Zeitschriften, Büchern und verschiedensten Online-Quellen verwirren mehr, als dass sie helfen. Sobald die Kleinen in die Schule kommen, wird alles meist noch komplizierter.

TIPP:

Bei der Spezialisierung als Kinderheilpraktiker:in ist die Hilfestellung für die Eltern ein entscheidender Aspekt.

„Dreiecksbeziehung“

Schulkinder sind ganz besondere Patienten, denn sie können einerseits bereits gezielt am Gespräch mit Ihnen als Therapeut:in teilnehmen. Andererseits ist es unabdingbar, auch die Eltern als Ansprechpartner und Informationsgeber mit einzubeziehen. Um in dieser Dreieckskonstellation an alle wichtigen Fakten zu gelangen und den besonderen Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu werden, bedarf es besonderer Kommunikationstechniken und einer guten Portion Fingerspitzengefühl.

6 Tipps für die Kommunikation mit kleinen Patienten

  1. Sorgen Sie für eine entspannte und ruhige Atmosphäre ohne Hektik.
  2. Nehmen Sie Eltern und Kinder mit all ihren Ängsten und Befürchtungen ernst, auch wenn Sie sie als unbegründet erachten.
  3. Gehen Sie mit den Kindern und ihren Eltern immer freundlich um. Falls Diskussionen mit den Eltern anstehen, machen Sie besser einen Gesprächstermin ohne das Kind aus.
  4. Bleiben Sie stets ehrlich. Erklären Sie anstehende Maßnahmen altersentsprechend und sprechen Sie es sachlich an, falls diese unangenehm oder schmerzhaft sein könnten.
  5. Während der Maßnahme lenken Sie das Kind ab oder beziehen es spielerisch mit ein.
  6. Nach der Maßnahme gibt es Lob, eine Belohnung und (wenn nötig) Trost und eine Umarmung. Ermutigen Sie auch die Eltern zu Zuspruch und Trost.

TIPP:

Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen kann und sollte man trainieren. Einen guten Einstieg bieten z.B. Ratgeber wie „,Sag mir mal …‘ Gesprächsführung mit Kindern (4–12 Jahre)“ und „,Wie meinst du das?‘ Gesprächsführung mit Jugendlichen (13–18 Jahre)“ aus dem Beltz-Verlag.

Wichtige Basis: Entwicklungsförderung

Kinder reagieren insgesamt sensibler auf Reize als Erwachsene und ihr Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung. Darum sprechen sie in der Regel besonders gut auf naturheilkundliche, sanfte Methoden an – eine große Chance, frühzeitig die Weichen für ein gesundes Heranwachsen zu stellen. Denn bei der naturheilkundlichen Entwicklungsförderung werden vorhandene konstitutionelle Schwächen erkannt und therapiert, bevor es zu ernsten Problemen kommt.

Weitere Themen einer naturheilkundlichen (Schul-)Kind-Praxis

Natürlich ist Entwicklungsförderung nicht das einzige Thema in einer Naturheilpraxis für Schulkinder. Infekte aller Art, verschiedenste andere akute und chronische Erkrankungen und nicht zuletzt seelische Dispositionen gehören ebenfalls zum Therapiealltag. Hier einige wichtige Beispiele:

  • Akute Erkrankungen (z.B. Kinderkrankheiten, Atemwegs- oder Magen-Darm-Infektionen)
  • Hauterkrankungen und Hautprobleme (z.B. Neurodermitis)
  • Chronische Erkrankungen (z.B. Asthma, Diabetes, Allergien und Unverträglichkeiten)
  • Übergewicht und Adipositas
  • Spannungskopfschmerz und Migräne 
  • Bauchschmerzen
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Schlafprobleme
  • Bettnässen
  • Schulangst und -stress
  • Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten
  • Störungen und Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS, ADS, häufige Wutanfälle u.a.
  • Hochsensibilität
  • Stützende Begleitung in familiären Problemzeiten
  • Förderung des seelischen Gleichgewichts

Untersuchungstechniken/Therapieangebot

Diesem großen Themenspektrum entsprechend sind auch die Untersuchungstechniken und das Therapieangebot einer Naturheilpraxis für Schulkinder sehr breit gefächert. Neben Ernährungsberatung und für Kinder geeigneten Entspannungsmethoden haben sich bei (Schul-)Kindern als Therapieformen Homöopathie/konstitutionelle Therapie, Schüßler-Therapie, Ernährungstherapie, mikrobiologische Therapie, Ordnungstherapie, physikalische Therapien, Phytotherapie und TCM besonders bewährt.

TIPP:

Sehr wichtig ist außerdem die Begleitung schulmedizinischer Behandlungen, z.B. die Ausleitung bzw. Darmsanierung nach Antibiotika-Einnahme. Eltern nehmen entsprechende Angebote besonders gern an, wenn bereits eine Zusammenarbeit zwischen der Naturheilpraxis und dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin etabliert ist. Ein wichtiger Marketingaspekt!

Marketing-Basics für Naturheilpraxen für Schulkinder

Abgesehen von einer Praxisausstattung, die vom Erstklässler bis zur Abiturientin alle anspricht (und das nicht nur im Wartezimmer, sondern auch in den Behandlungs- und Besprechungsräumen!), ist in einer Schulkind-Praxis die Möglichkeit zur zeitnahen Terminvergabe unabdingbar. Auch Hausbesuche und reine Elternsprechstunden sollten zum Standardprogramm gehören. Geben Sie auf Ihrer Homepage dazu alle Informationen, die suchende Eltern – und ggf. eigenständig suchende ältere Schulkinder – benötigen (z.B. dazu, welche Altersgruppen Sie in Ihrer Praxis behandeln).

TIPP:

Eine fremde Atmosphäre macht vielen Kindern Angst. Es kann den Therapieerfolg deutlich erhöhen, wenn Ihre kleinen Patient:innen die Möglichkeit haben, Sie und Ihre Praxis kennenzulernen, bevor es zu ernsteren gesundheitlichen Problemen kommt. Dazu können Sie auf Ihrer Homepage z.B. allgemeine Beratungstermine zur Kindergesundheit oder individuelle Kennenlerntermine anbieten. Auch „Kindertage der offenen Tür“ ermöglichen es, sich unbefangen miteinander vertraut zu machen.

Spezielle Marketing-Aktionen

Falls Sie darüber hinaus die Patientenbindung zu Schulkind-Familien gezielt verbessern möchten, sind schriftliche Eltern-Tipps zum Schulstart eine gute Idee. Abgesehen, dass Sie die Eltern damit nachhaltig unterstützen, werden solche Flyer oder Merkblätter – natürlich immer mit Praxislogo und Kontaktdaten ausgestattet – in der Regel länger aufbewahrt oder auch an befreundete Familien weitergegeben. Infrage kommen u.a. Themen wie: naturheilkundliche Hausapotheke für Schulkinder, Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens, rückengesunde Ranzen-Tipps oder Bewegungsspiele (ggf. gezielt zur Konzentrationsförderung oder zum Stressabbau). Vorlagen finden Sie unter anderem auf www.kindergesundheit-info.de.

Um neue Familien anzusprechen, sind Informationsveranstaltungen für Interessierte in der Schule ein weiteres nützliches Angebot – sei es für Lehrer:innen oder für Eltern auf Elternabenden. Das Themenspektrum ist auch hier vielfältig und hängt von Ihren eigenen Interessen und Stärken ab. Vielleicht ist auf einem Elternabend das Thema „Kinder-Reiseapotheke für die Klassenfahrt“ oder „Gesunde Pausen-Snacks“ interessant. Lehrer:innen könnten Sie beispielsweise mit Themen wie „Erste Hilfe am Kind“ oder „Umgang mit allergischen Kindern“ unterstützen.

Fazit

Eine Spezialisierung als (Schul-)Kinderheilpraktiker:in stellt vor besondere Herausforderungen – sowohl kommunikativ als auch vom sehr weiten Behandlungsspektrum her. Das Marketingkonzept muss die gesamte Familie einbeziehen und sollte idealerweise auch die Schulen bzw. das Lehrpersonal ansprechen. Für all die Mühe ist es besonders erfüllend, die kleinen Patienten auf ihrem Weg in ein gesundes und zufriedenes Erwachsenenleben zu begleiten.